Signale mit Traincontroller und Qdecoder

Auf dieser Seite möchte ich einen Weg erläutern wie ich meine Signale geplant und eingerichtet habe. Die spätere Programmierung kann je nach Situation abweichen.

Vorüberlegungen

An erster Stelle steht die Frage wo möchte ich welche Signale haben und nach welchen Überlegungen wähle ich diese aus. Es gibt diverse Hersteller von Signale und es gibt das sogenannte Signalbuch in dem alle Signale und Bestimmungen der SBB beschrieben sind. Für mich hatte diese vorbildgerechte Umsetzung aber keine Priorität.

Auswahl der Signale

Ich entschied mich für zwei- und dreibegriffige Signale und einem Typ Vorsignal von Schneider Modellbahnzubehör. Ich finde die Signale schön, haben ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und sie entsprechen meinen Anforderungen.
Das zweibegriffige Signal setze ich überall da ein wo der Zug freie Fahrt hat. Das dreibegriffige Signal setze ich vor Weichen wo ich im Signal anzeigen möchte ob eine Fahrt geradeaus geht oder abzweigt. Das Vorsignal zeigt immer die Stellung des darauffolgenden Signals an.

Auswahl der Steuerung

Zum Ansteuern der Signale verwende ich den Decoder Z1-16 Signal Europa 1 von Qdecoder. Müssen vom Decoder keine Vorsignale angesteuert werden, reicht auch ein normaler Licht- bzw. Funktionsdecoder. Zur Info: Während ich diesen Bericht schrieb, stellte Qdecoder seine Produktepalette um und die herkömmlichen Signaldecoder sind nicht mehr erhältlich. Neu heissen diese Qdecoder ZA1-16+, haben mehr Funktionen kosten aber auch etwas mehr.

Planung auf der Anlage

Zur Planung druckte ich meinen Gleisplan aus und zeichnete ein wo ich ein Hauptsignal, ein Vorsignal oder beides brauche. Ich setze Signale nur da ein wo ich sie auch sehe. Für Traincontroller spielt es keine Rolle ob ein Signal da ist oder nicht. Denn der Bahnbetrieb steuert die Signale, nicht die Signale den Bahnbetrieb. Zur Planung gehört auch welche Signale ich auf welchen Decoder programmiere. Hier empfehle ich diese ein wenig zusammenzufassen. Leider lässt es sich nicht verhindern das nicht alle Decoder Ausgänge verwendet werden. Diese können später immer noch für Hausbeleuchtung und dergleichen verwendet werden.

Programmierung

Zur Programmierung der Qdecoder verwende ich den Qdecoder Programmer. Mit ihm ist das Programmieren der Signalbilder sehr einfach.

Die Programmierung funktioniert wie folgt:
- Anschliessen des Decoders an den Programmer.

- Starten der Anwendung Qrail.

- Decoder konfigurieren. «Hierzu auf Decoder Konfiguration erstellen» klicken.

- Jetzt kann der Decoder ausgelesen werden.

- In der Pakete Liste rechts können die entsprechenden Signale ausgewählt werden. Hier das erste Signal mit einem Doppelklick auswählen.

- Links kann nun das Signal angewählt und die Zubehöradresse vergeben werden.

- Alle darauffolgenden Signale auswählen. Bei diesen werden die Adressen fortlaufend vom ersten Signal vergeben. Übrigens Plane ich für jeden Signaldecoder 16 Adressen ein. Denn je nachdem welche Signale angeschlossen werden, benötigt der Decoder mehr als 8 Adressen.

Signal am Decoder anschliessen:
- Qrail zeigt sehr schön welcher Draht an welchen Anschluss angeschlossen werden muss.

- Leider haben bei den Schneider Signalen alle Rückleiter dieselbe Farbe. Darum erst das rote Kabel am blauen Plus vom Decoder anschliessen.

- Um herauszufinden welches Kabel nun zur welchen Lampe gehört, kann man dieses einfach an die Klemme des Rückleiters (braun Ʇ) halten und anschliessend an der vom Qrail vorgegebenen Klemme anschrauben.

- Wenn ich alle Kabel angeschlossen habe, mache ich kleine Markierungen auf die Signalkabel. So weiss ich beim Einbau in die Anlage welche Reihenfolge die Kabel auf dem Decoder haben.

- Weiter teste ich im Qrail die Funktion der Signale.

- Wenn alles passt speichere ich die Datei der Programmierung vom Decoder ab. Den Decoder nummeriere ich entsprechend der Dateibezeichnung. So kann ich bei späterer Änderung die Datei aufrufen und den Decoder anpassen.

- Nun können die Signale und Decoder verbaut werden. Im Gegensatz zum Anschluss am Qdecoder Programmer führe ich den Strom getrennt vom Digitalsystem. Übrigens: Da der Decoder ja zum Schluss verbaut ist, führe ich alle Digital-Systemkabel jedes einzelnen Decoders an einen zentralen Punkt in der Nähe des Programmers. Dort schliesse ich alle an eine Verteilplatten an. Wenn ich einen Decoder programmieren will, trenne ich ihn von der Verteilplatte und verbinde ihn mit dem Programmer.

Signale am Traincontroller Gold einrichten

Es gibt im Traincontroller verschiedene Möglichkeiten wie Signale gesteuert und dargestellt werden können. Ich verwende Traincontroller Gold. Da gäbe es auch die Möglichkeit spezielle Signale über erweitertes Zubehör darzustellen. Da ich aber nur zwei- und dreibegriffige Signale sowie Vorsignale verwende, stelle ich diese mit den Standardsignalen vom Traincontroller dar.

Für die Steuerung gibt es verschiedene Varianten. Die Steuerung kann über Bahnwärter oder direkt am Signal gelöst werden.

Steuerung über Bahnwärter

Die Variante mit der Steuerung über den Bahnwärter ist ein wenig aufwendiger aber flexibler.
Kleines Beispiel: Wenn ich nun eine Zugfahrt starte, sehe ich wie Traincontroller den Weg anzeigt, kurz darauf schalten die Signale auf Grün und dann fährt der Zug los. Sobald der Zug den Startblock verlassen hat wechseln die Signale wieder auf Rot.
Die Programmierung erkläre ich nun - Voraussetzung sind natürlich, dass der Gleisplan steht und Blöcke vorhanden sind.

Signal anlegen

Zwei- und dreibegriffiges Signal sowie Vorsignal anlegen
-
Zwei- oder dreibegriffiges Signal oder Vorsignal auswählen und auf eine Strecke legen.

- Signal mit einem Doppelklick anwählen.

- Im Register Allgemein kann die Signalform ausgewählt werden. Für das dreibegriffige Signal und das Vorsignal wähle ich ein entsprechendes Bild aus.

- Register Anschluss wählen und Kanal eingeben. Beim dreibegriffigen- und dem Vorsignal werden zwei Kanäle benötigt.

- Testen ob Signal richtig schaltet. Beim dreibegriffigen- und Vorsignal muss die Anschlussbelegung sicher geändert werden. Bei mir sieht das so aus:

Anschlussbelegung dreibegriffiges Hauptsignal Anschlussbelegung Vorsignal

Bahnwärter anlegen

Wie schon erwähnt muss grundsätzlich für jedes Hauptsignal ein Bahnwärter angelegt werden. Ausgenommen sind Signale, welche von anderen Signale abhängig sind. Wie zum Beispiel Vorsignale.
Der Bahnwärter funktioniert so, dass ich ihm vorgebe bei welchen Bedingungen er was macht und was er machen soll, wenn eine Bedingung nicht erfüllt ist. Ich arbeite im Bahnwärter also mit Auslöser und Operationen.

- Wo der Bahnwärter angelegt wird spielt keine Rolle. Bei mir sind alle an einem zentralen Ort auf dem Gleisplan.

- Im Register Auslöser wähle ich nun das erste Element. Hierzu ändere ich die Auflistung von «Alle Elemente» in «Weichenstrassen». Hier werden alle Fahrwege vom einen zum nächsten Block angezeigt. Beispiel Block 1 <--> Block 2. Diesen fügen wir hinzu.

- Wichtig ist, unten bei «Überprüft», dass die Weichenstrasse auf «aktiv» gesetzt wird.

- Als nächste ändere ich die Auswahl von «Weichenstrassen» auf «Blöcke» und wähle meinen Startblock, der vor dem Hauptsignal steht. Diesen Block ebenfalls hinzufügen.

- In diesem Block definiere ich jedoch noch die Fahrtrichtung mit «Überprüft» «Reserviert von einem Zug mit Fahrtrichtung nach…».

- Den Startblock wähle ich nochmals und setze die Überprüfung auf Belegt. So schaltet das Signal erst wieder auf Rot wenn der letzte Wagen den Block verlassen hat.

- Natürlich können hier noch weitere Bedingungen wie Weichenstellungen usw. definiert werden.

- Im Register «Operation» definiert man nun als erstes den Zustand, wenn der Bahnwärter «Ein» also die zuvor erstellten Bedingungen erfüllt sind.

- Jetzt wählen wir unser Signal aus.

Kleiner Tipp!
Unten befindet sich jeweils der Button Aufzeichnen. Wenn man diesen anklickt, öffnet sich ein Popup und wenn ich mit der Maus über unser Signal Symbol fahre, ändert der Maus Cursor in ein Kamera Symbol. Nun kann ich hier unser Signal anklicken und muss es so nicht aus einer endlos langen Auflistung suchen. Zum Abschliessen den grünen Haken im Popup wählen. Nun befindet sich das Signal in unserer Auflistung der Operationen.

- Mit einem Doppelklick auf das Signal ändert sich deren Zustand.

- Nun den Vorgang für den Bahnwärter im Zustand «Aus» wiederholen und das Signal auf Rot stellen.

- So! Der Test im Echten oder via Simulator zeigt ob alles so schaltet wie es sollte.

Mein zentraler Ort für die Bahnwärter. Beispiel für die Auslöser. Die Operationen für den aktiven Bahnwärter.

Vorsignal einrichten

Um ein Vorsignal zu konfigurieren benötigt man keinen Bahnwärter. Ich konfiguriere diese in den Einstellungen unter Auslöser und sage in welcher Stellung des Hauptsignals das Vorsignal wie anzeigen muss.

Einstellung für grün Einstellung für rot Einstellung für Vorsicht (hier müsste natürlich Vorsicht am Hauptsignal angezeigt werden).

Alle Signale auf rot schalten

Sollen alle Signale auf einmal manuell auf Rot gestellt werden, löse ich dies einfach über einen Taster. Diesem weise ich dann unter Operation alle Hauptsignale zu und wähle den Zustand Rot. Klicke ich nun diesen Taster an, wechseln alle Signale und Vorsignale auf rot.

Steuerung direkt am Signal

Die Steuerung der Signale direkt in diesen eingegeben, ist einfacher aber unter Umständen weniger Präzise. Hierfür sind keine Bahnwärter nötig.

Signal anlegen

Zwei- und dreibegriffiges Signal anlegen
-
Zwei- oder dreibegriffiges Hauptsignal auswählen und auf eine Strecke legen.

- Signal mit einem Doppelklick anwählen.

- Im Register Allgemein kann die Signalform ausgewählt werden. Für das dreibegriffige Signal und das Vorsignal wähle ich ein entsprechendes Bild aus.

- Register Anschluss wählen und Kanal eingeben. Beim dreibegriffigen- und dem Vorsignal werden zwei Kanäle benötigt.

- Testen ob Signal richtig schaltet. Beim dreibegriffigen- und Vorsignal muss die Anschlussbelegung sicher geändert werden. Bei mir sieht das so aus:

Anschlussbelegung dreibegriffiges Hauptsignal Anschlussbelegung Vorsignal

- Im Register Auslöser wähle ich nun den Zustand des Signals. Für jeden Fahrtzustand muss hierfür eine Regel bzw. ein Zustand gewählt werden. Bei Rot muss hingegen keine Regel eingegeben werden. Wenn keine der "Grünregeln" zutrifft, steht das Signal einfach auf Rot.

Im Auswahlmenü wechselt man von «Alle Elemente» in «Weichenstrassen». Hier werden alle Fahrwege vom einen zum nächsten Block angezeigt. Beispiel Block 1 <--> Block 2. Diesen fügen wir hinzu. Je nach Situation liegt das Hauptsignal in der Weichenstrasse zwischen den beiden Blöcken, oder vor den beiden Blöcken.

- Wichtig ist, unten bei «Überprüft», dass die Weichenstrasse auf «aktiv» gesetzt wird.

- Als nächste ändere ich die Auswahl von «Weichenstrassen» auf «Blöcke» und wähle in Fahrtrichtung den ersten Startblock der Weichenstrasse. Diesen Block ebenfalls hinzufügen.

- In diesem Block definiere ich jedoch noch die Fahrtrichtung mit «Überprüft» «Reserviert von einem Zug mit Fahrtrichtung nach…». Dies verhindert, dass das Signal auch auf grün stellt, wenn ein Zug das Signal in der Gegenrichtung befährt.

- Natürlich können hier noch weitere Bedingungen wie Weichenstellungen usw. definiert werden.

Kleiner Tipp!
Unten befindet sich jeweils der Button Aufzeichnen. Wenn man diesen anklickt, öffnet sich ein Popup und wenn ich mit der Maus über unser Signal Symbol fahre, ändert der Maus Cursor in ein Kamera Symbol. Nun kann ich hier unser Signal anklicken und muss es so nicht aus einer endlos langen Auflistung suchen. Zum Abschliessen den grünen Haken im Popup wählen. Nun befindet sich das Signal oder der Block in unserer Auflistung der Operationen.

- So! Der Test im Echten oder via Simulator zeigt ob alles so schaltet wie es sollte.

Das Vorsignal kann die selben Einstellungen wie das dazugehörige nachfolgende Hauptsignal haben. Wird ein Vorsignal mit einem Hauptsignal am gleichen Masten eingesetzt, empfehle ich für die Stellung "Rot" dieses vom Hauptsignal am selben Masten auszuwählen. Sobald der Zug am Vorsignal vorbei ist, schaltet der ganze Mast (Vor- und Hauptsignal) auf "Rot".

Die Unterschiede beider Varianten liegen hauptsächlich daran wann die Signale bei Fahrt schalten und wann sie wieder auf Rot zurück gehen. Hierbei ist die einfachere Variante ohne Bahnwärter etwas später. Was aber nicht unbedingt ein Nachteil sein muss.

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